In einer digitalisierten Welt, in der das Internet eine zentrale Rolle im Alltag vieler Menschen spielt, ist es von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass Websites für alle Benutzer zugänglich sind, unabhängig von ihren individuellen Einschränkungen oder Bedürfnissen. Allein aus ethischen Gründen sollte eine Website also möglichst barrierefreie aufgebaut sein. Aber auch Ihre Rankings werden nachhaltig davon profitieren.
Im heutigen Expertenartikel präsentieren wir Ihnen eine umfassende Checkliste mit den wichtigen Tipps, um sicherzustellen, dass Ihre Website barrierefrei ist und ein optimales Online-Erlebnis für alle Benutzer bietet.
Für welche Personen wurden barrierefreie Websites konzipiert?
Barrierefreie Websites sind speziell für Menschen mit verschiedenen Arten von Einschränkungen und Behinderungen konzipiert, darunter:
- Menschen mit Sehbehinderungen, die beispielsweise Bildschirmleseprogramme benötigen.
- Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die von klar strukturierten Inhalten und einfachen Anweisungen profitieren.
- Menschen mit Hörbehinderungen, die auf Untertitel oder alternative Formate für Audioinhalte angewiesen sind.
- Menschen mit motorischen Einschränkungen, die Schwierigkeiten haben könnten, eine Maus zu verwenden und daher eine Website benötigen, die leicht mit der Tastatur navigiert werden kann.
Was sind die wesentlichen Vorteile von barrierefreien Websites?
Durch die Barrierefreiheit werden digitale Hindernisse und Barrieren abgebaut und eine breitere Teilhabe am Internet ermöglicht. Somit dienen barrierefreie Websites der Förderung von Gleichberechtigung und Zugänglichkeit im digitalen Raum. Zu den weiteren Vorteilen barrierefreier Websites zählen:
- Größere Reichweite: Barrierefreie Websites erreichen ein breiteres Publikum, da sie für alle Benutzer zugänglich sind, unabhängig von deren Fähigkeiten oder Einschränkungen.
- Besseres Benutzererlebnis: Eine barrierefreie Website bietet allen Benutzern ein optimales Online-Erlebnis, da sie intuitiv zu navigieren ist und klare Anweisungen sowie alternative Inhaltsformate bietet.
- Verbessertes SEO: Barrierefreie Websites werden von Suchmaschinen besser bewertet, da sie eine bessere Benutzererfahrung bieten und somit die Absprungrate reduzieren können. Dies kann zu einem höheren Ranking in den Suchergebnissen führen. Hinzu kommen ALT-Texte, welche ebenfalls positiv bewertet werden.
- Image und Reputation: Indem Sie eine barrierefreie Website erstellen, zeigen Sie Ihr Engagement für Gleichberechtigung und Zugänglichkeit. Wenn sie dies entsprechend kommunizieren, kann es Ihr Image stärken und das Vertrauen der Benutzer erhöhen.
- Inklusion und Teilhabe: Barrierefreie Websites tragen dazu bei, eine inklusive Gesellschaft zu fördern, indem sie Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten die gleichen Chancen bieten, am digitalen Leben teilzuhaben.
- Rechtliche Konformität: Barrierefreiheit ist in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben. Durch die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards können rechtliche Risiken und mögliche Klagen wegen Diskriminierung oder Verletzung von Zugänglichkeitsrichtlinien vermieden werden.
Ihre Checkliste für eine barrierefreie Website
Wir haben besonders wichtige Kriterien für eine barrierefreie Website für Sie zusammengestellt:
1. NAVIGATION UND STRUKTUR
✔️ Logischer & intuitiver Aufbau:
Barrierefreie Websites sollten grundsätzlich immer einer logischen und intuitiven Struktur folgen, um ein reibungsloses Nutzererlebnis zu gewährleisten. Ein sauberer, fehlerfreier Seitenquelltext ist Voraussetzung für Barrierefreiheit.
✔️ Einfache Navigation:
Besucher Ihrer Website sollten diese mühelos durchqueren können. Dazu gehören ein logischer Aufbau des Menüs, leicht verständliche Linktexte und die Konsistenz von Elementen mit gleicher Funktion über die gesamte Website hinweg. Des Weiteren sollte die Website mit der Tastatur bedienbar sein, damit auch Personen, die keine Maus verwenden können, Zugang zu allen Inhalten der Seite haben. Darüber hinaus bieten sich verschiedene Navigationsmöglichkeiten an, wie Sprungmarken, Inhaltsverzeichnisse und eine Suchfunktion.
✔️ Struktur der Überschriften:
Überschriften gliedern die Struktur Ihrer Website. Logische und aussagekräftige Überschriften erleichtern es den Benutzern, sich auf der Seite zurechtzufinden und den Inhalten zu folgen. Überschriften sind immer mit dem entsprechenden H-Element (H1, H2, H3…) zu kennzeichnen.
✔️ Responsives Design:
Ihre Website sollte sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen wie Handys oder Tablets anpassen, damit die Inhalte sowohl auf großen als auch kleinen Bildschirmen gut lesbar bleiben. Als Faustregel gilt: Selbst bei einer Vergrößerung um 200% sollten Lesbarkeit und Funktionalität erhalten bleiben.
2. SPRACHE
✔️ Korrekt gekennzeichnete Sprache:
Im ersten Schritt sollte die gewünschte Sprache im Seitenquelltext korrekt angegeben sein, beispielsweise so: <html lang=“de“>.
✔️ Einfache und verständliche Sprache:
Formulieren Sie Ihre Texte möglichst einfach und verständlich und verzichten Sie auf lange Sätze. Gerade bei komplexeren Websites kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Version in leichter Sprache anzubieten.
✔️ Fremdwörter, Fachbegriffe und Abkürzungen vermeiden:
Vermeiden Sie komplizierte Fachbegriffe und Fremdwörter sowie Abkürzungen. Sollten Sie dennoch darauf zurückgreifen müssen, erklären Sie diese in einem Glossar oder Lexikon. Außerdem sollten Abkürzungen bei ihrer ersten Erwähnung ausgeschrieben werden. Wenn die korrekte Aussprache eines Wortes wichtig ist, wird sie direkt nach dem Wort angegeben.
3. MEDIEN & DESIGN
✔️ Gute Lesbarkeit und Größe:
Achten Sie auf eine angemessene Schriftgröße sowie passende Zeichen- und Zeilenabstände. Als Orientierung gilt: Innerhalb von Absätzen ist der Zeilenabstand mindestens 1,5-fach und der Absatzabstand mindestens 1,5-fach so groß wie der Zeilenabstand. Darüber hinaus sollte der Benutzer in der Lage sein, eigene Anpassungen für Schriftgröße, Zeilen- oder Zeichenabstände vornehmen zu können. Neben den Textelementen sollten auch Buttons, Links und Navigationsmenüs in entsprechender Größe bereitbestellt werden.
✔️ Gutes Kontrastverhältnis:
Ein angemessener Kontrast gewährleistet, dass Nutzer mit Sehbeeinträchtigungen die Inhalte klar erkennen können. Zugleich verbessert er die allgemeine Lesbarkeit und erleichtert allen Nutzern das schnelle Erfassen von Informationen. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Farben besonders auf Farbenblindheit und Sehschwächen, wie beispielsweise die Rot-Grün-Schwäche.
✔️ Bilder mit ALT-Texten versehen:
Alternativtexte oder ALT-Texte sind von großer Bedeutung für eine barrierefreie Website und tragen zudem zur Suchmaschinenoptimierung bei. Menschen mit Sehschwächen oder Blindheit können sich die Inhalte der Website vorlesen lassen, indem sie den ALT-Text eines Bildes verwenden. Daher ist es wichtig, dass Sie die Bilder auf Ihrer Website im Backend möglichst präzise beschreiben. Dabei gilt die Regel: So knapp wie möglich, aber so ausführlich wie nötig. Versuchen Sie außerdem, das Hauptkeyword der jeweiligen Seite im ALT-Text zu integrieren. Dekorative Elemente benötigen keinen ALT-Text.
✔️ Alternativen für audiovisuelle Medien bereitstellen:
Audiovisuelle Medien können für bestimmte Personengruppen eine Herausforderung darstellen. Deshalb ist es wichtig, dass Audiodateien wie Podcasts ein Transkript enthalten. Ein Transkript ist eine schriftliche Version des gesprochenen Inhalts. Dadurch haben Personen, die keine Audioinhalte hören können, dennoch die Möglichkeit, den Inhalt zu lesen und zu verstehen. Aus demselben Grund sollten Videoaufnahmen mit synchronen Untertiteln versehen werden. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Ihren Videos Audiobeschreibungen hinzuzufügen, damit sie auch für sehbehinderte Menschen zugänglich sind. Achten Sie außerdem darauf, dass Hintergrundgeräusche möglichst leise sind, um ein optimales Nutzererlebnis zu gewährleisten.
✔️ Barrierefreie Formulare:
Häufig ist das primäre Ziel einer Website, Leads durch Kontaktaufnahmen zu generieren. Daher ist es entscheidend, dass die Kontaktformulare klar und verständlich gestaltet sind. Dies beinhaltet nicht nur die Größe und Farbe der Eingabefelder und Buttons, sondern auch eine eindeutige Beschreibung ihrer Funktion sowie die deutliche Kennzeichnung von Pflichtfeldern. Grafische Captchas sollten vermieden werden, da sie für bestimmte Personengruppen kaum lösbar sind.
Fazit
Websites werden barrierefrei gestaltet, um allen Nutzern ein optimales Online-Erlebnis zu bieten. Dies umfasst unter anderem eine klare Struktur und Navigation, einfache und verständliche Sprache sowie gut lesbare und kontrastreiche Designs. Durch die Einhaltung dieser Vorgaben können Websites eine größere Reichweite erzielen, ein besseres Benutzererlebnis bieten und rechtliche Konformität sicherstellen, während sie gleichzeitig das Engagement für Gleichberechtigung und Zugänglichkeit demonstrieren. Folgen Sie der Checkliste von PASEO für eine barrierefreie Website und profitieren Sie von den wesentlichen Vorteilen!
Ihr Ansprechpartner zum Thema Websites & SEO
Alexander Keller
Chief Search Architect
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Aktiv seit 2009 in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung, Digitalisierung und Growth Hacking – gerne berate ich Sie zu allen Fragen rund um Suchmaschinen und erfolgreiche Online Marketing Strategien.