Eine Kampagne für alle Google-Kanäle, geht das? Mit der neuen Performance Max Kampagne geht das – hier lassen sich mit einer einzigen Kampagne Anzeigen in allen Google-Kanälen ausspielen. Wie man eine solche Kampagne erstellt, welche weiteren Vorteile PMax Kampagnen bieten und welche Tipps sich besonders empfehlen, stellen wir im Folgenden vor.

Wie funktionieren Performance Max Kampagnen?

Machine Learning und Automatisierung bilden die Basis für diese Performance Kampagne. Der Anzeigentyp funktioniert nicht wie herkömmliche Suchkampagnen auf der Basis von Keywords, sondern bezieht sich auf Nutzersignale und Algorithmen. Google wertet die Nutzersignale aus und ein Algorithmus segmentiert Nutzer basierend auf den unterschiedlichen Kaufinteressen nach Zielgruppen.

Anhand dieser Informationen werden Nutzern die PMax Anzeigen zum passenden Zeitpunkt ausgespielt. Das bedeutet, Google entscheidet, zu welchem Zeitpunkt und auf welchem Kanal ein Nutzer die jeweilige Anzeige zu sehen bekommt. Das bedeutet auch, dass die Assets einer Anzeige je nach Nutzer, Kanal und Zeitpunkt in der Customer Journey angepasst werden – im weitesten Sinne lässt sich die PMax Anzeige daher mit einer responsiven Anzeige vergleichen. Bei responsiven Anzeigen werden die Titel und Beschreibungen ausgespielt, die am ehesten konvertieren. Ebenso automatisiert laufen die Budgets und Gebote bei Performance Max ab. Google nutzt hier das sogenannte Smart Bidding.

Wo werden Performance Max Kampagnen ausgespielt?

Wie bereits erwähnt, deckt dieser Kampagnentyp alle Google-Kanäle ab. Dazu zählen: Das Suchnetzwerk und Google Shopping, das Displaynetzwerk, das YouTube-Netzwerk, Google Discovery und Gmail sowie Google Maps. Kurzum, es bestehen unzählige Ausspielungsmöglichkeiten über diesen einen vollautomatisierten Kampagnentyp.

Welche Kampagnentypen ersetzt die PMax Kampagne?

Die Performance Max Kampagne ersetzt die Smart Shopping sowie lokale Kampagnen. Bis September 2022 sind diese Kampagnen automatisch von Google in PMax umgewandelt worden. Laut Google lohnt sich der Umstieg, denn Nutzer der PMax Kampagne verzeichnen nach diesem Update einen Anstieg des Conversion Values um durchschnittlich 12%. Der ROAS der neuen PMax Kampagne verbessert sich bei dem Upgrade ebenfalls, er ist gleich oder sogar besser.

Performance Max: So erstellt man eine neue Kampagne!

Voraussetzung bei diesem neuen Kampagnentyp (und bei der effektiven Nutzung von Google Ads allgemein) ist ein eingerichtetes Conversion-Tracking. Dies ermöglicht es Google Daten zu sammeln, welche dann vom Algorithmus genutzt werden, um Nutzern individuelle Anzeigen zu erstellen und auszuspielen.

Eine neue PMax Kampagne lässt sich genauso wie bereits bekannte Kampagnentypen in der Kampagnenübersicht über das blaue Plus erstellen.

- PMax Erstellung 1 Google Ads: Performance Max Kampagnen

FOTO 1  Kampagnenerstellung

Um die PMax Kampagne auswählen zu können, muss das Zielvorhaben eines dieser Möglichkeiten umfassen:

 

  • Leads
  • Umsatz
  • Zugriffe auf die Website
  • Lokale Ladenbesuche
- PMax Erstellung2 Google Ads: Performance Max Kampagnen

FOTO 2 Auswählen des Zielvorhabens

Alternativ, wenn keines der Zielvorhaben zutreffend ist, kann auch die Option „Kein Zielvorhaben“ ausgewählt werden. Nachdem das Zielvorhaben feststeht, werden der Name der Kampagne sowie das Budget festgelegt: Als Gebotsstrategie kann man entweder die Option „Conversions maximieren und Ziel-CPA festlegen“ oder den „Conversion-Wert maximieren und Ziel-ROAS festsetzen“ wählen.

Als nächstes erfolgt der Input an Informationen, der für die verschiedenen Kampagnen als auch Google Channels genutzt wird. Die Informationen, die Google nutzt, heißen Assets. Hier lassen sich bis zu 5 Anzeigentitel, 5 Beschreibungen, 5 lange Anzeigentitel sowie 1 vordefinierter Call-to-Action (aus einem Drop-Down Menü) angeben. Des Weiteren können wie bei anderen Kampagnentypen auch Erweiterungen wie Call-Outs, Sitelinks, Preiserweiterungen und Snippets angegeben werden.

Als weitere Assettypen lassen sich bis zu 20 Bilder, 5 Logos, 5 Videos und eine finale URL angeben. Es empfiehlt sich, so viele Assets wie möglich zu nutzen. Je mehr Assets für Google verfügbar sind desto besser ist der Lerneffekt für den Algorithmus und desto mehr verschiedene Asset-Kombinationen können getestet werden.

Für den E-Commerce-Bereich sollte man verschiedene Anzeigengruppen anlegen. Es ist ratsam, hierbei einzelne Produktgruppen anzulegen. Für das Kampagnenmanagement und zum besseren Überblick sollten diese auch logisch benannt werden, wie etwa Damenschuhe Sandaletten, Damenschuhe Boots, Damenschuhe Sale und so weiter.

Am Ende der Kampagnen-Erstellung besteht die Möglichkeit Zielgruppensignale anzugeben, um Google in der Anfangsphase zu unterstützen. Wichtig ist: Die Zielgruppensignale schränken Google bei der Ausspielung der Anzeigen nicht ein, da das System über die Targetierung selbst „entscheidet“. Zum Abschluss werden ebenfalls die (Browser)Sprache und die geografischen Regionen, in der die PMax Anzeigen ausgespielt werden sollen, festgelegt.

Was ist nicht ersichtlich bei diesem Typ?

Der vollautomatisierte Kampagnentyp bringt viele Vorteile mit sich. Jedoch gibt es auch gewisse Einschränkungen, die man beachten sollte. Allgemein betrachtet ist die PMax immer noch eine Blackbox, wenn es darum geht, Auswertungen zu tätigen oder Anpassungen vorzunehmen. So sind etwa Messwerte wie Klicks, CPC oder genauere Conversion-Daten nicht einsehbar. Des Weiteren gibt es keine genauen Angaben zur Budgetverteilung. Wieviel an Budget das System für welchen Kanal (YouTube, Suchnetzwerk etc.) nutzt, kann daher ebenfalls nicht eingesehen und angepasst werden. Die Placements sind deshalb auch nur bedingt kontrollierbar. Die Anzeigen erstellt das System selbst, genauso die Videos aus den vorgegebenen Bildern. Dennoch besteht die Option Videos über YouTube einzufügen, doch wie bereits angemerkt, „entscheidet“ das System, welches Video genutzt wird.

Da die Kampagne nicht Keyword-basiert funktioniert, sondern Signale sammeln muss, gibt es im Vergleich zu anderen Kampagnentypen eine relativ lange Lernphase.

Was sind die Vorteile von Performance Max Kampagnen?

Der vollautomatisierte Kampagnentyp bringt gewisse Einschränkungen mit sich, doch genauso ist es gerade die Automatik, die diese Kampagne so attraktiv macht:

 

  • Eine einzige Kampagne für alle Kanäle: Alle Google Kanäle können mit einer einzigen Kampagne bedient werden.
  • Erhöhte Sichtbarkeit: Mehr Kunden sowie neue Kundensegmente können erreicht werden.
  • Höherer ROAS (Return on Advertisement spent)
  • Mehr Conversions möglich: Da Algorithmen und Machine Learning die Basis bilden, lassen sich Nutzer gezielter und individueller ansprechen.
  • Zeiteinsparung & Arbeitserleichterung: Die Einrichtung der Kampagne bedarf geringen Zeitaufwands und Google passt die Kampagnen für die verschiedenen Kanäle selbst an.
  • Automatische Optimierung: Das System erstellt die Anzeigen passend nach Kanal und Benutzersignalen UND verbessert diese anhand von Machine Learning automatisch.
  • Simples Kampagnenmanagement: PMax Kampagnen erfordern wenig Input und managen sich quasi von alleine – so kann die gewonnene Zeit in andere Aufgaben investiert werden.

Clevere Tipps für den neuen Kampagnentyp Performance Max

Am Ende haben wir noch ein paar clevere Tipps & Tricks aufgelistet, die wir in den letzten Monaten mit der PMax Kampagne gemacht haben. Mit diesen Tipps lässt sich der neue Kampagnentyp meistern:

Tipp 1: Keywordausschlüsse

Dieser Kampagnentyp basiert zwar nicht auf Keywords, dennoch ist es seit neustem möglich, bestimmte Keywords auszuschließen und so das Bieten auf bestimmte Keywords zu vermeiden (Budget wird gespart!). Diese Einstellung kann unter der Kontoeinstellung angepasst werden.
- SEA PMax Blog Tipp1 Google Ads: Performance Max Kampagnen

FOTO 3 Auszuschließende Keywords

Tipp 2: Placements

Die Placements der PMax Kampagne können unter dem Reiter Inhalt (Filter YouTube und Displaynetzwerk) bearbeitet werden. So können beispielsweise Websites ausgeschlossen werden. Dies verhindert, dass das Budget unnötig verbrannt wird.
- PMax Tipp2 Placements Google Ads: Performance Max Kampagnen

FOTO 4  Placements bearbeiten

Tipp 3: URL-Erweiterungsfunktion

Unter Einstellungen – Weitere Einstellungen – Aktiviert: Zugriffe nur auf relevante URLs senden und URLs wie Datenschutz, AGBs und Impressum ausschließen. Das System entscheidet, welche Landingpages es auswählt. Mit dieser Einstellung lässt sich einerseits wertvolles Budget sparen und andererseits die Nutzererfahrung verbessern, da die User nach dem Klick auf die Anzeige nicht plötzlich auf eine völlig unpassende Seite gelangen.

- SEA PMax Blog Tipp 3 Google Ads: Performance Max Kampagnen

FOTO 4 URL Ausschlüsse

Tipp 4: Uhrzeit

Ebenso lässt sich die Ausspielung der Kampagnen auf bestimmte Uhrzeiten beschränken. So kann es beispielsweise sein, dass die Anzeigen nachts auf YouTube oder im Displaynetzwerk laufen, aber der falschen Zielgruppe präsentiert werden. Um das zu verhindern, kann man die Ausspielung bedingt beeinflussen. Dies lässt sich im Werbezeitplaner der Kampagne ändern. Testen lohnt sich!

Tipp 5: Lernphase beschleunigen

Die Lernphase für Performance Max Kampagnen ist länger als bei gewöhnlichen Kampagnen. Hier kann man dem Algorithmus eine Start-Hilfe geben, indem man Zielgruppen festlegt, die am wahrscheinlichsten konvertieren. Weitere Einstellungen wie beispielsweise der Standort oder Gerätetyp bieten eine zusätzliche Hilfe für den Algorithmus. Dennoch gilt es zu beachten, dass das System im Endeffekt entscheidet, wo, wann und welchem Nutzer es welche Anzeige ausspielt.

Fazit: Mit Performance Max das Google Ads Konto abrunden

Minimaler Aufwand, große Wirkung. Das verspricht die Performance Max Kampagne für die verschiedenen Netzwerke. Wichtig ist, die PMax ist kein Ersatz für bestehende Google Ads Kampagnen. Sie dient lediglich als Erweiterung für bestehende Suchkampagnen.
Google übernimmt für diesen speziellen Kampagnentypen die Kampagnenoptimierung und Ausspielung der Anzeigen vollständig. Dies verspricht einerseits weniger Aufwand, bedeutet aber auch gleichzeitig weniger Kontrolle über die Ausrichtung und Ausspielung der Anzeigen. Trotzdem lassen sich anhand unserer verschiedenen Tipps kleine Einschränkungen und/oder Hilfen tätigen.

Google verspricht mit diesem neuen Kampagnentypen vor allem eine Reichweite, die über die Keywordsuche hinaus geht – und macht damit einen Schritt mehr in Richtung Automatisierung.

- SylviaPrison 002 Google Ads: Performance Max Kampagnen

Ihr Ansprechpartner zum Thema SEA

Sylvia Prison
Chief Performance Architect
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Seit 2007 im Online Marketing aktiv mit Spezialisierung auf SEA. Gerne zeige ich Ihnen, wie Sie Ihre Ziele mit Hilfe von SEA erreichen können und das meiste aus Ihren SEA-Anzeigen herausholen.