Ein besonderes „Weihnachtspräsent“ hatte Google im Dezember 22 im Gepäck. Das „Helpful Content Update“ wurde weltweit und somit auch in Deutschland ausgerollt. Was können SEOs nun von dem neusten Update erwarten? Und welche Maßnahmen helfen, mögliche Rankingeinbrüche zu verhindern?
Starten wir zuerst einmal mit den Basics – diese folgenden Updates gab es vor dem Helpful Content Update.
Was sind Google Updates?
Google Updates würfelten schon häufiger die Suchergebnisse durcheinander und sorgten dabei auch für den Aufstieg und Fall von ganzen Unternehmen. Ziel dieser Updates sei es laut Google, die Suchergebnisse zu verbessern und die besten Inhalte mit Hilfe von sich selbst verbessernden Such-Algorithmen zu identifizieren. Am Ende möchte Google aber auch immer die Anzahl der Klicks auf die bezahlten Anzeigen erhöhen, um so den Umsatz zu steigern:
Google Panda. Mit diesem Update wurden seit 2011 die Algorithmen der Suchmaschine angepasst. Ziel dieses Updates war, minderwertige Seiten herauszufiltern und somit die Suchergebnisse zu verbessern. Durch dieses Update wurden vor allem viele Preissuchmaschinen abgestraft und zufälligerweise ging Google Shopping just zu diesem Zeitpunkt an den Start.
Google Penguin. Dieses Update von 2012 richtet sich gegen den Linkspam, mit dem einige versuchten, ihre Seiten künstlich zu pushen. Nach dem Update, das nun zum Core Algorithmus von Google gehört, rücken hochwertige Inhalte und technische SEO Aspekte in den Vordergrund.
Google Core Updates. Diese Updates beinhalten seit 2016 regelmäßige Änderungen in den Algorithmen von Google, die die Art und Weise beeinflussen, wie die Rankings zustande kommen. Die Qualität der Seiten sowie die technischen Aspekte einer Website (Beispiel Ladezeit) werden immer wichtiger – Ziel ist, dem User relevanten Content zu präsentieren. Hierzu gehören die Schlagwörter Mobile First oder auch die Core Web Vitals.
Eng in diesem Zusammenhang stehen auch Google E-A-T (Expertise-Autorität-Trust) und Google MUM. Die drei Kernelemente bei Google E-A-T spielen eine große Rolle, da sie die Qualität einer Website einschätzen und demnach Auswirkungen auf den Ranking Score entstehen können.
Um den Nutzer den gewünschten Inhalt besser präsentieren zu können, gibt es zudem Google MUM (Multitask Unified Model): Google fokussiert sich seit 2021 auch auf die semantische Interpretation von Content. Neben der Interpretation von Texten ermöglicht das Update eine verbesserte Interpretation von Videos, Bildern und Audio-Inhalten – denn im Internet ist der User nun mal King.
Was erwartet uns nun bei dem Google Content Update?
Das Update erfolgt zunächst im englischsprachigen Raum. Beispiele für Abstrafungen sollen erfolgen, wenn:
• Content nicht für User erstellt wird (Vgl. Panda Update)
• Extensive Automation bei der Inhalt
• Erstellung verwendet wird
• Lediglich inhaltliche Kopien erstellt werden und kein neuer Content mit Mehrwert zugefügt wird
• Nischen-Content produziert wird, der keine Expertise bietet und lediglich auf mehr Traffic abzielt
• Antworten auf einer Seite versprochen werden, die es nicht gibt (Bsp. inoffizielle Produkt- oder Show-Releases)
Wer ist betroffen vom Helpful Content Update?
Die Frage stellt sich, wen wird dieses Update treffen: Affiliates? Shops? Vergleichsportale? Newsseiten? Welche Vorbereitungen sollten getroffen werden? Wird es ein Update im Ausmaß des Panda Updates geben? Müssen Inhalte womöglich gelöscht werden, um einer Abstrafung zu entgehen?
Momentan zeigt sich: In der SEO-Branche scheint das Helpful Content Update bisher nur geringe Auswirkungen zu haben. Die englischen Seiten, die bisher am stärksten betroffen sind, sind Lyrics Seiten, die automatisiert sind und direkt in den SERPS angezeigt werden.
Nach dem Core Update im September sind auch vermehrt Vergleichsseiten betroffen. Rankingverluste gibt es hier bei Beiträgen ohne wirklichen Mehrwert. So sind beispielsweise für manche Seiten etwa auch Shop-Kategorien sinnvoller als ein Ratgeber-Beitrag.
Nach dem Rollout in Deutschland gab es ebenfalls nur vereinzelte betroffen Seiten, wie Verzeichnisseiten oder Affiliate-Seiten, wobei hier auch das gleichzeitige Link-Spam-Update von Mitte Dezember mit ursächlich sein könnte. Die betroffenen Seiten haben in der Regel den Anteil an Sichtbarkeit verloren, den diese zuvor bei Core Updates 2021 hinzugewonnen hatten:
Was tun, wenn meine Seite betroffen ist?
Regel Nummer eins in diesem Fall: Don´t panic. Bevor Betroffene wegen des Helpful Content Updates alle Texte neu schreiben, sollten diese zuerst zwei grundlegenden Dinge prüfen:
- Können andere Ursachen ausgeschlossen werden? Das heißt, kann ich Saisonalitäten, also Schwankungen im Suchverhalten aufgrund saisonaler Trends ausschließen? Spielen hier eventuell externe Faktoren eine Rolle?
- Mit einem klassischen Core Update Audit lässt sich identifizieren, welche Seiten wie betroffen sind, um daraus dann die richtigen Maßnahmen abzuleiten.
Des Weiteren kann man sich auf das Helpful Content Update vorbereiten durch:
• Regelmäßige Content Audits
• Anpassung der langfristige Content-Strategie (Redaktionelle Workflows, Standards setzen)
• Orientierung an der Google Content Quality
Helpful Content Update – Nur ein PR-Update?
Das Helpful Content Update hatte bisher kaum direkte Auswirkungen auf die Rankings, ähnlich wie die Mobile, Site Speed oder Core WebVitals Updates. Es könnte sich hierbei um kleine Nachbesserungen der letzten Core Updates handeln oder auch um ein reines PR-Update. Eine „Warnung“ von Google, damit SEOs nicht in Versuchung fallen, massenhaft schlechten Content mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu produzieren.
Offen bleibt, ob automatisierter Content ein aktuelles Problem bei der Suchmaschinenoptimierung ist. Aktuell gibt es eine Vielzahl von AI-Textanbietern für die Textoptimierung sowie -generierung. Entscheidend bei der Nutzung dieser Programme ist der Input, mit dem man das System füttert und das Thema, auf das man sich bezieht. Tools erkennen aktuell noch sehr einfach automatisierte Texte an der vorhersehbaren Schreibweise. Wobei die Künstliche Intelligenz immer besser darin wird, Texte zu verfassen, die kaum noch von einem Menschen verfassten Text zu unterscheiden sind. Bestes Beispiel ist hier aktuell ChatGPT. Wobei auch hier die KI nur vorhandene Texte und Expertise reproduzieren kann und nicht neue Inhalte oder Expertise erstellt.
Entscheidend: Die Content-Strategie
1. Content Quality Optimierung Prozess einführen
2. Near Duplicate Content vermeiden
3. Exzessiven Low Content vermeiden
4. AI-Tools nutzen, um Redakteure zu entlasten
5. Freiwerdende Kapazitäten für Text-Optimierung, Spezialisierung und Expertise nutzen
6. ..und viel Spaß beim Umsetzen! 😊
Umsetzung Helpful Content: Praktisches Beispiel Adventskalender
1. Zuerst wird der Adventskalender-Content aktualisiert und weiterentwickelt.
2. Danach werden die Navigationselemente zu speziellen Suchanfragen verlinkt.
3. Als nächstes wird die Seite an aktuelle Gegebenheiten angepasst, am Beispiel des Adventskalenders gibt es etwa im Juli erste Ansichten über die verfügbaren Kalender und im September gibt es ein live Unboxing Event.
4. Zum Schluss führt man auf der Adventskalenderseite FAQs an, die mit Schema ausgezeichnet und so in die SERPs eingebaut werden.
Hilfreicher Content: Mit Experten umsetzen
Content ist und bleibt nach wie vor ein großes Thema im SEO Bereich – denn es erweist sich als besonders lukratives Tool B2B oder B2C- Kunden in allen Bereichen des Marketing Funnels zu erreichen.
Sind Sie sich unsicher, ob Ihre Seite vom Helpful Content Update betroffen ist oder welche Content-Strategie allgemein die richtige für Sie ist? Kontaktieren Sie unseren Experten, wenn Sie an einem Content-Audit oder einer Strategieberatung mit nachhaltigen Ergebnissen interessiert sind.
Ihr Ansprechpartner zum Thema SEO
Alexander Keller
Chief Search Architect
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Aktiv seit 2009 in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung, Digitalisierung und Growth Hacking – gerne berate ich Sie zu allen Fragen rund um Suchmaschinen und erfolgreiche Online Marketing Strategien.